Jeden Tag werfen wir verschiedenste Müllsorten in die Tonne.
Leider werden diese Abfälle auch in der Natur weggeworfen und verschmutzen die Umwelt. Deshalb fragen wir uns, wie lange braucht Müll eigentlich, um sich zu zersetzen?
Die Zersetzungsdauer hängt von der Wetterlage (bspw.: Sonneneinstrahlung, Temperatur, Wasser usw.), der Zusammensetzung des Mülls und der Wirkung der Zersetzer (d.h. Insekten, Würmer, Pilze, Hefen, Bakterien usw.) ab.

Welcher Müll braucht wie lange, um sich zu zersetzen?

Am schnellsten verschwindet der biologisch abbaubare Abfall, in weniger als einem Jahr. Ein Apfelkerngehäuse verrottet bspw. innerhalb von 2 Monaten. Karton- und Papierabfälle zersetzen sich innerhalb von 12 Monaten. Im Wasser verläuft es deutlich schneller: nur 15 Tage!
Die Zersetzungszeit in Wasser hängt auch von mehreren Faktoren ab: der Reibungswirkung der Wellen, der Lichteinwirkung und der Wassertiefe, in welcher der Abfall treibt. Während sich Eisenabfälle in 100 Jahren und Aluminiumabfälle innerhalb von 20 von 500 Jahren zersetzen, haben Kunststoff- und Glasabfälle eine Zersetzungszeit von mehr als 1000 Jahren oder sogar von unbegrenzter Dauer. Denn gerade Plastikmüll und Glas werden von zersetzenden Lebewesen nicht verwertet, unabhängig davon, ob sie direkt in der Natur oder im Meer gefunden werden.
Etwa 80% der im Wasser gefundenen Schadstoffe stammen aus menschlichen Aktivitäten an Land: Der größte Teil dieser Kunststoffabfälle sind Einwegprodukte (Zigarettenkippen, Plastiktüten, Strohhalme, Flaschen und Deckel, Wattestäbchen usw.). Der von uns produzierte Müll gelangt über wenige Umwege auf unseren Teller. Denn die Kunststoffabfälle werden von Meerestieren aufgenommen werden und gelangen somit in unsere Nahrungskette. Laut einer Studie der Universität Newcastle für den WWF, isst jede Person bis zu 5 Gramm Plastik pro Woche, die Menge ist vergleichbar mit der Größe einer Kreditkarte.
Pro Jahr summiert es sich auf 260 g.
Auch die Corona-Krise hat eine besondere Auswirkung auf das Klima da es die Verwendung von Plastik- und Einwegprodukte erhöht.

Warum trennen wir eigentlich Müll?

Falls euch das Thema Müll in Deutschland interessiert, dann schaut doch mal auf die Seite des Umweltbundesamtes (https://www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen) oder des Statistischen Bundesamtes (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft- Umwelt/Umwelt/Abfallwirtschaft/_inhalt.html). Hier gibt es einige interessante Statistiken und Fakten zu Thema Müll. Außerdem können wir euch die Seite „Mülltrennung wirkt“ (https://www.muelltrennung-wirkt.de/) empfehlen. Hier gibt es einige wichtige Infos zu Recycling und Müllverwertung. Als Zusatz haben wir noch eine Podcast-Empfehlung zum Thema Müllverwertung für euch: Die Folge Müll für Millionen von Mikrokosmos gibt einen sehr interessanten Einblick zu den Hintergründen und Abläufen in einer Müllverwertungsanlage. (https://www.deutschlandfunk.de/mikrokosmos-muell-fuer- millionen.3381.de.html?dram:article_id=425592)

Wusstet ihr wie viele Zigaretten jeden Tag weltweit weggeworfen werden?

137 Millionen – und von dieser Menge landen 40% in den Ozeanen. Laut einer Studie desEarth Watch Instituts sind Zigarettenstummel der dritthäufigste Plastikmüll in europäischen Gewässern. Der Zigarettenstummel gehört zur schlimmsten Form der Umweltverschmutzung.

Entgegen der weitverbreiteten Meinung sind Zigarettenkippen kein Bioabfall. Sie müssen im Restmüll entsorgt werden und nicht im Biomüll. Sie lassen sich nur schwer recyclen. Nur eine einzige Zigarettenkippe kann bis zu 500 Liter Wasser verunreinigen.
In den Zigarettenstummeln finden sich 4 000 chemische und schädliche Stoffe, die für den Körper genauso gefährlich sind wie für die Natur. Ähnlich wie andere Abfälle belasten Zigaretten die Natur nicht nur aufgrund des Müllaufkommens, sondern bereits durch ihre Herstellung: 13 Millionen Quadratkilometer Wald wurden allein zwischen 2000 und 2005 für den Tabakanbauabgeholzt.

Für die Herstellung wird zudem eine große Wassermenge verwendet: Eine Person, die 50 Jahre lang täglich eine Schachtel Zigaretten raucht, verbraucht dadurch indirekt 1,4 Millionen Liter Wasser. Umweltfreundliche Tipps wären, zum Beispiel eine kleine Dose bei sich zu haben, um die Zigarettenstummel nicht in der Natur wegwerfen zu müssen oder pro Woche eine Zigarette weniger rauchen. Wenn die 22 Millionen Raucher in Deutschland, diese Vorschläge berücksichtigen würden, hätte das bereits eine große Bedeutung für den Umweltschutz! Es wurden bereits Initiativen gestartet, um Raucher darauf hinzuweisen, ihre Zigarettenkippen nicht auf den Boden zu werfen: Der niederländische Verein Tree6clope hat eine ganz besondere Art von Aschenbecher entworfen, sie sind „Stimmzettel“ (Abstimmungsbehälter), die es ermöglichen, den Rauchern eine Frage zustellen. Es gibt auch Challenges auf Social Media, wie die #Fillthebottlechallenge, die die Umwelt von Zigarettenstummeln befreien soll.

Upcycling-Ideen für Abfall

Nicht alles was an Abfall anfällt muss sofort entsorgt werden. Oft kann vermeintlicher Müll noch upgecycelt werden. Aus einem alten T-Shirt könnt ihr mit wenig Aufwand eine wiederverwendbare Einkaufstasche machen. Ihr benötigt neben einem alten T-Shirt nur noch eine Schere. Und so geht’s:

1. Zuerst müsst ihr die Ärmel des T-Shirts abschneiden. Je nach Größe des Halsausschnittes kann dieser auch noch vergrößert werden.

2. Am unteren Saum mit der Schere ca. 1,5 cm breite Streifen in den Stoff einschneiden. Die Streifen sollten eine Länge von 10 cm haben. Die Steifen dann in die Länge ziehen, bis sie
sich einrollen.

3. Gegenüberliegende Streifen der Vorder- und Rückseite werden jetzt mit einem Doppelknoten miteinander verknotet. Fertig ist euer selbstgemachter Einkaufbeutel.
Wer mag kann das T-Shirt am Anfang auf rechts drehen und am Ende wieder wenden. Die Fransen verschwinden dann im inneren der Tasche.

Es gibt noch viele weitere Upcycling-Ideen. Aus leeren Tetrapackkartons könnt ihr einen Geldbeutel basteln oder ein Federmäppchen nähen. Sie können zum Beispiel auch verwendet werden, um darin Kresse anzusäen.

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Plastikfrei Leben – Tipps zum unverpackten Einkaufen

Das Beste für unsere Umwelt ist es natürlich, erst gar keinen Müll entstehen zu lassen. Denn so werden Ressourcen für die Herstellung eingespart und es wird keine Energie für das Recyceln benötigt. Ein großer Teil des Mülls, den jede*r Einzelne von uns produziert, ist Verpackungsmüll aus verschiedensten Formen von Plastik. Nimm dir kurz eine Minute Zeit, um darüber nachzudenken, welche Produkte, die du heute bereits verwendet hast, in Plastik verpackt waren oder daraus bestanden? Vielleicht die Zahnbürste oder das Müsli am Morgen, die Nudeln oder der Salat für das Mittagessen, das Joghurt am Abend? Egal was wir konsumieren, fast alle Artikel bestehen aus Plastik oder sind darin verpackt. Man hat das Gefühl, es gibt gar keine Möglichkeit darauf zu verzichten…

Wir möchten euch Möglichkeiten zeigen, um Plastik zu vermeiden. Dazu möchten wir euch nochmal auf den Beitrag „Vom Altglas zum Zero-Waste“ (https://blog.regensburg-nachhaltigke.it/2020/04/28/bewusstes-leben-und-nachhaltigkeit/) auf unserem Blog aufmerksam machen. Darin sind einige Möglichkeiten beschrieben, wie man bewusster konsumieren kann und dabei auf unnötigen Verpackungsmüll verzichten kann. Für die Umsetzung bieten ein Unverpacktladen oder der Wochenmarkt eine gute Anlaufstelle. Aber auch beim Einkauf im Supermarkt ist es möglich auf unnötigen Verpackungsmüll zu verzichten.

Hier einige Faustregeln für plastikfreies Einkaufen:

✔️Stoffbeutel für die Einkäufe mitnehmen
✔️Obstnetz oder Beutel für Obst und Gemüse mitnehmen, statt Plastikbeutel im Supermarkt zu nutzen
✔️Lieber eine größere Packung wählen bei länger haltbaren Produkten (z.B. Nudeln)
✔️Produkte vermeiden, bei denen der Inhalt nochmals einzeln verpackt sind (z.B. Tafel Schokolade statt Schokoriegel)
✔️Papp- oder Glasverpackungen statt Plastikverpackungen wählen (z.B. Müsli, Milch, Joghurt)

Falls ihr Interesse bekommen habt und Müll in eurem alltäglichen Leben gerne aktiv vermeiden wollt, dann können wir euch die Beitragsreihe ‚Die wichtigsten Zero Waste Basics‘ aus dem Podcast ‚dont waste, be happy‘ von Marijana Braune ans Herz legen!

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