von Sanja Müller, Luna Halbig, Fabiane Wein, Patricia Golling und Elisabeth Pensenstadler

“Climate change represents the biggest chance of the 21st century.” Mit diesem Zitat aus einem Bericht der Harvard University plädierte die Doktorandin Lydia Reismann in ihrem Vortrag am 28.04.2021 für einen positiven Umgang mit den globalen Herausforderungen des Klimawandels.

Die Klimakrise betrifft uns alle und erfordert direktes Handeln. Das machte Lydia Reismann zu Beginn ihrer Ausführungen mit Nachdruck deutlich. Doch genau deshalb müsse der notwendige Wandel zu einer nachhaltigen Lebensweise mehr als Chance begriffen werden. Denn die Eindämmung des Klimawandels habe in vielerlei Hinsicht auch einen positiven Einfluss auf die globale Gesundheit.

Zunächst einmal beschrieb die Referentin anhand der unterschiedlichen Folgen eines globalen Temperaturanstiegs dessen Einfluss auf die menschliche Gesundheit. Im Zuge dessen nannte sie beispielsweise den durch extreme Hitzewellen verschuldeten Anstieg der Hitzetoten weltweit, machte einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Atemwegserkrankungen deutlich und verwies auf zunehmende Vektorübertragungen, sowie ein erhöhtes Allergierisiko durch steigende Temperaturen und die Verschiebung der Jahreszeiten.

„Du bist, was du isst“. Ganz im Sinne dieses Zitats machte Lydia Reismann vergangenen Mittwoch ebenso auf den Aspekt der Massentierhaltung und deren Einfluss auf die Klimakrise und die menschliche Gesundheit aufmerksam. So wies sie zum Beispiel auf die erschreckend häufige Verwendung von Antibiotika in der Nutztierhaltung hin. Diese führt zur vermehrten Bildung von antibiotikaresistenten Erregern, die jährlich für ca. 700.000 Tote weltweit verantwortlich sind. Durch den globalen Wildtierhandel und die Massentierhaltung wird zudem die Verbreitung von Krankheiten begünstigt, die von Tieren auf Menschen übertragen werden (sog. Zoonosen). Zugleich hängen Nutztierhaltung und Produktion von tierischen Nahrungsmitteln in ihren aktuellen Ausmaßen mit sehr hohem Ressourcenverbrauch zusammen und stellen daher auch für den Klimawandel einen entscheidenden Faktor dar.

Als möglichen Lösungsweg aus der Krise nannte Lydia Reismann schließlich Planetary Health, also planetare Gesundheit. Dieses Konzept beschreibt die Rockefeller Foundation als “den Gesundheitszustand der menschlichen Zivilisation und der sie umgebenden Umwelt, von der ihre Existenz abhängt.” In diesem Zusammenhang wird mit der “Planetary Health Diet” eine Empfehlung gemacht, die eine gesunde und bedarfsgerechte Ernährung der Weltbevölkerung unter Erhalt der natürlichen Ressourcen gewährleisten soll. Nach diesem Ansatz sollte vermehrt auf pflanzenbasierte Lebensmittel zurückgegriffen und der Konsum tierischer Nahrungsmittel reduziert werden.

Um dies zu ermöglichen müsse laut Lydia Reismann insbesondere die Politik zur Verantwortung gezogen und die Planetary Health Diet als Richtlinie in öffentlichen Mensen von Kliniken und Universitäten eingeführt werden.

Mit diesem Appell an die Politik beendete Lydia Reismann ihren Vortrag und motivierte aktiv dazu, nicht an der Klimakrise zu verzweifeln. Stattdessen sollte diese als Chance gesehen werden, unsere Zukunft bewusst gesünder und nachhaltiger zu gestalten.

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