Für alle, die sich ausführlich mit der Thematik auseinander setzen wollen, wieso es wichtig ist und was getan werden kann: Dieses Positionspapier enthält wirklich ALLES Wichtige!


Relevanz

Nachhaltigkeit muss strukturell in die Curricula der Studiengänge eingebettet werden. Dies soll nicht heißen, dass die Lehre zugunsten der Nachhaltigkeit an fachbezogenen Lehrinhalten verliert; vielmehr muss das Konzept der Nachhaltigkeit als inter- und transdisziplinäre Aufgabe verstanden werden, die im Kontext des jeweiligen Studiengangs steht und fachspezifische Antworten auf gesamtgesellschaftliche Herausforderungen findet.

Leitfaden für Bildung für Nachhaltige Entwicklung vom Hoch-N

Als ein Verbund verschiedener Hochschulen, die versuchen das Thema Nachhaltigkeit umzusetzen, ist Hoch-N gegründet worden. Als Orientierungshilfe bietet es unter anderem einen Leitfaden, der bei der Konzipierung von Lehrinhalten unterstützen kann.

Als Zielsetzung ist u.a. Folgendes beschrieben:

„BNE (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) fördert die Fähigkeit zu verantwortungsvollem Handeln im Sinne Nachhaltiger Entwicklung mit der Befähigung zu kritischem Denken jenseits der üblichen Schemata.“

Praxisbeispiele

An der Universität Tübingen gibt es seit 2009 den Zertifikatsstudiengang Studium Oecologicum. Seit 2014 läuft ein Ähnliches Zertifikatsstudium in Göttingen und Berlin.

Hier gibt es weiter Informationen zum Studium Oecologicum.

In der Leuphana Universität Lüneburg ist jedes Hauptstudium um den Nachhaltigkeitsbezug ergänzt (12 SWS über eine Dauer von 3 Semestern). Interdisziplinär ausgerichtete Lehrveranstaltungen schulen Studierende in Grundlagen, Praxisprojekten zur Erreichung von Nachhaltigkeit und auch in Kommunikationskompetenzen.


Inter- und Transdisziplinarität

Unsere Welt verändert sich im Moment dramatisch und egal in welchem Bereich die Studierenden ihr Fachgebiet und ihre Arbeit später haben werden, jeden wird das Thema Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit und globale Problematiken, wie der Klimawandel, betreffen. Um einen gesamtgesellschaftlichen Wandel zu schaffen, müssen Studierende über allgemeine Grundkenntnisse in diesen Bereichen verfügen.

Für eine zukunftsorientierte Bildung stellen die Begriffe Interdisziplinarität und Transdisziplinarität eine zentrale Rolle dar. Für ein ganzheitliches Verständnis des komplexen Systemzusammenhangs der Nachhaltigkeit ist die Vermittlung einer integrativen Denkweise elementar.

Das Thema Nachhaltigkeit impliziert die Berücksichtigung von sozialer, ökologischer und ökonomischer Verträglichkeit. Um globale Herausforderungen anzugehen, ist ein transdisziplinärer Ansatz unerlässlich.


Konkrete Forderungen an UR und OTH

1. Änderung der Studienordnung aller Fakultäten

Die Studienordnung aller Fakultäten soll um einen Paragraphen zum Thema Nachhaltige Lehre erweitert werden. Alle Studierende der Universität Regensburg sind verpflichtet, ein Modul im Rahmen der Thematik Nachhaltigkeit zu absolvieren. Dabei können sie ein Modul innerhalb ihres Fachbereiches oder ein Modul aus einem anderen Fachbereich belegen.

2. Studium Oecologicum

Darüber hinaus soll es für Studierende die Möglichkeit geben, als Alternative für in 1) beschriebenes Modul bzw. als Zusatzangebot ein Zertifikat im Sinne eines Studium Oecologicums zu erwerben.

Über 2 Semester können Veranstaltungen aus einem Modulkatalog gewählt werden und zum Abschluss wäre eine Projektarbeit mit praktischem Bezug (z.B. Organisation einer Nachhaltigkeitswoche, Erstellung eines Business-Plans für ein nachhaltiges Start-Up-Unternehmen o.Ä.) zu leisten.

Falls es nicht möglich ist, sehr schnell Lehrangebote zu schaffen, wäre auch eine Kooperation mit der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit möglich, die einem ähnlichen Prinzip wie der VHB entspricht. Lehrinhalte können online vermittelt werden und per Klausur überprüft werden.